10.06.2006


Wiener Zeitung

Klare Bevorzugung der alten Rechtschreibung

Agenturen halten sich im Zweifel an Varianten vor 1996

Wien. (red) Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen apa, afp, ap, ddp, dpa, epd, Dow Jones, kna Reuters und sid werden im Zweifelsfall bei den Varianten der Rechtschreibung vor 1996 bleiben. Das ist der Wunsch der von den Agenturen befragten Kunden.

Um ihre Meinung gefragt wurden 80 österreichische und 197 deutsche Kunden. Gegenüber 123 Antworten aus Deutschland kamen aus Österreich 20 Antworten.

Aus ihnen geht hervor, dass die Kunden die Schreibung innerhalb des Regelwerks, also die sogenannte neue Rechtschreibung, bevorzugen. In jenen Fällen allerdings, in denen die alte und die neue Schreibweise möglich sind, haben sich die Kunden mit großer Mehrheit für die alte Schreibweise ausgesprochen.

Während die prinzipielle Anwendung des neuen Regelwerkes sowohl in Österreich als auch in Deutschland außer Frage steht, würden in jenen Fällen, in denen sowohl eine alte als auch eine neue Schreibweise möglich ist, in Österreich nur ein Kunde und in Deutschland lediglich 19 Kunden die progressive Variante bevorzugen.

Das bedeutet, dass von den Agenturen etwa zulässige Verbkombinationen wie „kaltstellen“ zusammengeschrieben werden und auf Umlaute in der Laut-Buchstaben-Zuordnung verzichtet wird (es wird also „aufwendig“ statt „aufwändig“ geschrieben.)

Diese künftige Vorgangsweise der Agenturen entspricht jener der „Wiener Zeitung“, in der im Fall von Alternativen schon jetzt die traditionelle Schreibung bevorzugt wird.

(Wiener Zeitung, 10. Juni 2006)



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