14.01.2008 Theodor Ickler Weniger BegriffeZu einer überholten Dissertation von Sabine MayrVon Frau Mayrs Dissertation war hier schon einmal die Rede.Die Medien meldeten seinerzeit, die Germanistin habe herausgefunden, daß die Neuregelung mit etwas weniger Grammatikkenntnissen auskomme (science.orf.at). Das mag so sein, niemand will ausgerechnet die Regelformulierung bei Duden und Bertelsmann loben. Es gibt bessere, z. B. meine. Aber was hat Frau Mayr eigentlich untersucht? Hier die Verlagswerbung: »Grammatikkenntnisse für Rechtschreibregeln? Drei deutsche Rechtschreibwörterbücher kritisch analysiert Welche Rechtschreibregeln verlangen weniger Grammatikkenntnisse von Schreibenden – die "alten" oder die reformierten? Sabine Mayr untersucht die Regelverzeichnisse dreier gängiger "alter" und "neuer" Rechtschreibwörterbücher (Duden, 20. Aufl. 1991 und 22. Aufl. 2000; Bertelsmann 1999) darauf hin, welche grammatischen Fachausdrücke sie als bekannt voraussetzen, wo Verständnisprobleme liegen und ob bzw. wie diese gelöst werden können (z. B. welche Grammatik weiterhilft). Der Vergleich zeigt, dass mit der Reform die Regelverständlichkeit etwas verbessert worden ist.« Wen interessieren die Regeln in drei völlig veralteten Wörterbüchern? Und haben die Wörterbücher die amtlichen Regeln überhaupt angemessen wiedergegeben? Nur die amtlichen Regeln sind ja jetzt noch verbindlich, nicht was Verlage oder Redaktionen daraus machen. Die Dissertation ist bei Niemeyer im Dezember 2007 erschienen – in alter Rechtschreibung!
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