23.10.2006


Theodor Ickler

Mister Zehetmair?

Keine Glückwünsche

„Mister Rechtschreibung wird 70“, titelt der Fränkische Tag.

Solche Überschriften gehören wohl in Zehetmairs Augen zu jenem „Sprachmüll“, den die Zwischenstaatliche Kommission seinerzeit ebenfalls beseitigen sollte.

»Der ehemalige bayerische Kultusminister Hans Zehetmair ist mit den jetzt gültigen Schreibweisen zufrieden.«

Das haben wir fast befürchtet. Damit steht fest, daß er für die Unzulänglichkeiten der jetzt eingeführten Revision weiterhin mitverantwortlich ist.

Ich habe dem Jubilar übrigens keinen Glückwunsch geschickt, weil mir keine Formulierung einfiel, die nicht als ironisch und damit mehr oder weniger verletzend gelesen werden könnte. Wenn ich mir den Unsinn ansehe, dem er seinen Segen gegeben hat, kann ich keine versöhnlichen Gedanken aufbringen. Die Frage ist ja bloß noch, ob er den vorzeitigen Abbruch der Ratsarbeit von Anfang an geplant hat – das wäre allerdings der Gipfel der Niedertracht –, oder ob er erst im Laufe des vorletzten Sommers in die Knie gegangen ist (was ich angesichts des gesamten Hergangs immer noch für das Wahrscheinlichste halte).


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