29.12.2010


Theodor Ickler

Flusssegnung

Ökumenisches Brauchtum

Am 6. Januar wird wieder der griechisch-orthodoxe Brauch der Wassersegnung geübt, und zwar ökumenisch. In München trifft es die Isar.

http://www.sueddeutsche.de/A5O38Q/3811769/Kirchen-segnen-die-Isar.html

Der Zelebrant wirft ein Kreuz in den gesegneten Fluß und läßt es dann wieder herausholen. Damit ist die gesamte Isar gesegnet, anderswo werden sogar die Meere gesegnet.
Wie schon früher wollen aber die Griechen nicht selbst in die kalte Isar springen, sondern überlassen das den Rettungsschwimmern der Kreiswasserwacht des BRK. Die theologischen Implikationen kann ich nicht beurteilen.

Der Ganges ist sowieso heilig, der braucht nicht gesegnet zu werden. Wenn man allerdings sieht, was etwa zur Monsunzeit alles darin herumschwimmt, muß man schon sehr gläubig sein, um sich selbst auch noch hineinzuwerfen oder das "Wasser" gar zu trinken.

Immerhin scheint unsere Leitkultur sich aus den engen Grenzen bayerischer Bräuche allmählich ins Kosmopolitische auszuweiten, was man ja nur begrüßen kann. Einstweilen danken wir für den Zuwachs an sss-Beispielen: Flusssegnung.


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http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1390