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Blüthen der Thorheit

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13.07.2013
 

Und das sagt der Duden
Schluss mit Schloß!

Aufmerksamen Lesern wird rund um den buerschen Grüngürtel am Berger See schwindelig. Denn hier wimmelt es auf Tafeln und Hinweisschildern nur so von „Schloß“ und „Schloss“. Und auch rund um den Sitz derer von und zu Horst ist man nicht ganz frei von Verwirrungsanfälen. Und der geneigte Beobachter fragt sich: Ja was, bzw. wie denn nun?

Die Ursache der Verwirrung

Im August 2006 trat die deutsche Rechtschreibreform endgültig in Kraft. Und damit hieß es auch: Schluss mit Schloß! Das Schloß gehörte ab sofort sozusagen hinter Schloss und Riegel. Denn die Regelung lautet: ß nur nach langem Vokal oder Diphthong. Nach kurzem Vokal immer ss statt ß.

Das sagt die Stadt

Es gilt nur noch „Schloss“. Das Aus von „Schloß Horst“ und „Schloß Berge“ kam schleichend, erinnert sich der städtische Sprecher Martin Schulmann: „Am Anfang der Reform haben wir in der Stadtverwaltung die Bezeichnungen noch als Eigennamen betrachtet und es darum bei der alten Schreibweise belassen.“ Und „sind schließlich von den Pächtern überholt worden“. Die hätten die neue Schreibweise zuerst eingeführt, die Stadt passte sich an. Stadtsprecher Oliver Schäfer hält ebenso wie Schulmann die ss-Schreibweise gerade auch für Schüler für absolut notwendig. Diese kämen sonst ja komplett durcheinander.

Das sagt die Bogestra

„Wenn sich Namen ändern“, sagt Sprecher Kollmann, „dann passen wir uns an.“ Heißt: Haltestellen, Fahrpläne und Anzeiger in Bus und Bahn werden geändert, nach und nach. So heißt die Haltestelle in Horst schon „Schloss Horst“, im Fahrplan steht aber noch „Schloß“. An der Adenauerallee heißt die Haltestelle immer noch „Schloß Berge“. Auch eine Kostenfrage: „Eine Umstellung kann im fünfstelligen Bereich liegen.“

So schreiben’s die Pächter

Wer die Hinweise auf den Straßenschildern auf der Kurt-Schumacher-Straße auf „Schloß Berge“ überstanden hat und auch das Schild „Privatparkplatz „Schloß Berge“ verschmerzt, den versöhnt der Hinweis des Pächters auf „Schloss Berge“. An beiden Seiten des Eingangs an der Brücke prangt der Schriftzug in edlem Silber. Sowohl auf der Homepage von Berge als auch von Horst heißt es ausschließlich „Schloss“. Allerdings gibt es in Horst den „Förderverein Schloß Horst“ und den „Golfclub Schloß Horst“.

Und das sagt der Duden

„Es gilt nur noch eine Schreibweise, und zwar die mit ss“, sagen aktueller Duden und am gestrigen Freitag auch die Duden-Sprachberater am Telefon. Gibt es denn noch eine Ausnahme, wenn man „Schloß xy“ als Eigenname betrachtet? Klare Antwort: „Nein.“


Quelle: WAZ
Link: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/schluss-mit-schlossschluss-mit-schloss-schluss-mit-schloss-aimp-id8183313.html

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Kommentare zu »Schluss mit Schloß!«
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 31.10.2014 um 17.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1457

Solchen Gruppen-Anpassungs-Druck kannte ich bisher nur aus meiner Kindheit und Jugend auf einem Bauerndorf und aus Volksstücken über Niederbayern. Manche Leute scheinen nicht wahrhaben zu wollen, daß wir jetzt freie Bürger in einem freien Land sind und selbständiges Denken erlaubt ist.

 

Kommentar von Pt, verfaßt am 31.10.2014 um 12.26 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1456

Ich denke nicht, daß ihr das ''völlig abgeht'', sondern daß hier bewußt Manipulation betrieben wird.

 

Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 31.10.2014 um 08.00 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1455

Herr Riemer hat völlig recht, und ich würde sogar noch weiter gehen: Um die Neuregelung in ihrer Komplexität wirklich zu verstehen und würdigen zu können, bedarf es einer gewissen geistigen Reife und vor allem eines Urteilsvermögens, das man von 16jährigen nicht unbedingt erwarten kann.

Ich bezweifle nicht, daß die Dame, gewiß "jung", dynamisch und vor allem opportunistisch, wie es ja heute erforderlich ist, "Zugang" zu irgendeiner Version der Neuregelung hat (dazu reicht ja schon ein Internet-Zugang). Ob sie aber jemals einen Blick darauf geworfen hat, wage ich zu bezweifeln.

 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.10.2014 um 22.10 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1454

Vor allem ältere Menschen hätten keinen Zugang zu den Regeln der Rechtschreibreform: "Sie schreiben auch "dass" weiterhin mit "ß", wo das früher so vorgesehen war - weil sie es eben so gelernt haben."

Der Stadtsprecherin Waldeck scheint völlig abzugehen, daß durchaus viele ältere Menschen Zugang zu den Reformregeln haben und daß man eine Reform nicht nur aus Unkenntnis unbeachtet lassen, sondern auch aus Überzeugung mit Nichtachtung strafen kann.

 

Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 30.10.2014 um 20.31 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1453

"Gesellschaft für Deutsche Rechtschreibung"?!?

 

Kommentar von Neuß-Grevenbroicher Zeitung online, 28. Oktober 20, verfaßt am 30.10.2014 um 16.45 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1452

An Dormagener Straßen überlebt das scharfe "s"

Dormagen. Schloßstraße und -platz, Haselnußweg, Roßlenbroichstraße - trotz Rechtschreibreform gibt es auf Schildern noch alte Schreibweisen. Von Stefan Schneider

Sie war eine der umstrittensten Neuerungen in der Geschichte der Bundesrepublik, und wahrscheinlich hat keine andere für soviel Verwirrung, Hickhack und Ärger gleichzeitig gesorgt wie die Rechtschreibreform. Während mittlerweile viele Menschen verunsichert sind und sich oft nur mithilfe des Dudens mühsam den Weg durch den Regel-Dschungel bahnen können, hat sich zumindest eine Änderung weitgehend in den Köpfen festgesetzt, weil diese Vereinbarung zu denen gehört, die man sich relativ leicht merken kann: Das scharfe "s" (ß) folgt nur noch auf lang gesprochene Vokale wie zum Beispiel das "a" in "Maßnahme", das "o" in "Soße" oder das "u" in "Fuß" oder "Gruß". In Dormagen aber (und fairerweise muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass dies in vielen anderen Städten genauso ist) hat das "ß" punktuell bislang auch da überlebt, wo es streng genommen nicht mehr hingehört.

Gemeint sind die Schreibweisen auf einigen Straßenschildern. Denn in Zons gibt es nach wie vor den Schloßplatz und die Schloßstraße, in Gohr den Haselnußweg und in Stürzelberg die Roßlenbroichstraße. Dabei hatte die Kultusministerkonferenz schon vor vielen Jahren gefordert, dass auch Straßennamen auf Schildern mittelfristig nach den neuen Rechtschreibregeln geschrieben werden müssen; auch die Gesellschaft für Deutsche Rechtschreibung ist der Auffassung, dass die 2006 in Kraft getretenen Neuregelungen zur Deutschen Rechtschreibreform auf Straßennamen zu übertragen ist. Die Kommission für deutsche Rechtschreibung empfiehlt Städten ebenfalls, die Straßennamen anzupassen.

In Dormagen indes gilt offenbar der Grundsatz: Wo kein Kläger, da kein Richter. Ute Waldeck von der städtischen Pressestelle ist mit der Straßennamen-Frage immer konfrontiert, wenn sie an einer neuen Bürgerbroschüre für Dormagen arbeitet. "Aber seitens der Stadtplanung ist bislang stets an den alten Schreibweisen festgehalten worden - mit der Begründung, dass der Stadtrat die Namen einst so beschlossen hat", berichtet Waldeck. Die Beschlüsse waren allerdings vor der Rechtschreibreform gefasst worden. Heißt: Sie müssten geändert werden. "Dazu bedürfte es aber eines offiziellen Änderungsbeschlusses durch die Politik", sagt Waldeck. Dieser könnte zum Beispiel auf Initiative der Stadtverwaltung gefasst werden.

Derzeit ist ein solcher Schritt aber nicht in Sicht. Waldeck hat eine Vermutung, woran das liegen könnte. "Nach meiner Einschätzung wollen die Bürger eine solche Änderung gar nicht", sagt Waldeck. Vor allem ältere Menschen hätten keinen Zugang zu den Regeln der Rechtschreibreform: "Sie schreiben auch "dass" weiterhin mit "ß", wo das früher so vorgesehen war - weil sie es eben so gelernt haben." Viele seien auch der Ansicht, dreimal der selbe Konsonant hintereinander (wie in Schlossstraße) sähe "einfach komisch aus", sagt die Stadtsprecherin.

Auf jeden Fall überdauern wird in Zukunft das scharfe "s" in der Franz-Faßbender-Straße in Delhoven. Denn eine Änderung von Eigennamen sieht die Rechtschreibreform nicht vor. Franz Faßbender war von 1961 bis 1969 Gemeindebürgermeister.

(www.rp-online.de)

 

Kommentar von ppc, verfaßt am 22.10.2014 um 14.22 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1448

>Zumal ... würde

Das Auseinderhacken von Sätzen stört mich. Zunehmend. Das liest man überall. Etwa ganz schlimm auf Wahlplakaten. Also den heurigen. Oder auch sonst. Und insbesondere in zwar..aber-Sätzen. Wobei das wohl als modern gilt.

 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.10.2014 um 18.08 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1444

Der Schloßendweg ist auch wieder ein schönes Beispiel für die Leseunfreundlichkeit der neuen s-Schreibung.
"Schlossendweg" kann man kaum auf Anhieb richtig aussprechen und deuten.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.10.2014 um 17.55 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1443

Auf die irrige Vorstellung von der Zuständigkeit der Kultusminister für Straßenbenennung haben Herr Paulwitz in der RP und ich selbst in der WZ geantwortet.

 

Kommentar von RP online, verfaßt am 20.10.2014 um 13.19 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1441

Braucht die Schloßstraße ein doppeltes s?

Meerbusch. Im Zuge der Rechtschreibreform wurde aus dem Schloß ein Schloss. Dennoch ist auf Meerbuschs Straßenschildern noch immer die alte Rechtschreibung zu lesen. Müssen diese nun getauscht werden? Eigentlich ja

Von Christina Böttner

Seit neun Jahren ist die neue Rechtschreibung nun amtlich. Die Reform hat uns unter anderem neue Schreibweisen beschert - wie die Majonäse, das Portmonee und den Stängel. Auch hat sich einiges in der Groß- und Kleinschreibung, Zusammen- und Getrenntschreibung und dem ß getan. Aus dem Schloß wurde das Schloss, aus dem Roß das Ross. In der Schule lernen die Kinder, wie es nun richtig geschrieben wird. Doch bei einem Blick auf Meerbuschs Straßenschilder könnten sie an der einen oder anderen Stelle verwirrt sein. Denn die Schloßstraße in Strümp etwa schreibt sich weiterhin mit ß und nicht "Schlossstraße", wie es richtigerweise heißen müsste. Zudem sind auch der Schloßendweg (Strümp) und Am Roßkamp (Lank-Latum) falsch. Gilt die Rechtschreibereform somit nicht für Straßenschilder?

Doch. Bereits vor 14 Jahren hatte die Kultusministerkonferenz gefordert, dass Straßennamen auf Schildern mittelfristig nach den neuen Rechtschreibregeln geschrieben werden müssen. Auch Stadtsprecher Michael Gorgs bestätigt: "Eigentlich sind diese drei Straßennamen in Meerbusch falsch geschrieben." Dennoch sieht die Verwaltung keinen Anlass, die Schilder zu tauschen. "Bei solchen Dingen geht es um Verhältnismäßigkeiten", sagt Gorgs. "Sollte es jedoch aus anderen Gründen nötig werden, dass wir ein Straßenschild ersetzen müssen, werden wir auch die Rechtschreibung anpassen." So sieht es auch der "Rat der deutschen Rechtschreibung": "Wenn die alten Schilder abfallen, sollten sie durch welche mit der neuen Rechtschreibung ersetzt werden", sagt eine Sprecherin.

Das gleiche Problem stelle sich auch mit Hinweisschildern in der Stadt. Dort steht etwa: "Betreten der Eisfläche verboten. Der Stadtdirektor" Gorgs: "Wir haben seit 1999 keinen Stadtdirektor mehr, dennoch tauschen wir die Schilder nun nicht einfach aus." Wichtig sei nur, dass "die Bürger wissen, dass sie die Eisfläche nicht betreten dürfen", sagt Gorgs. "Und das wird auch so deutlich." Das gleiche gelte für die Straßen: "Es geht in erster Linie darum, dass die Menschen die Straße finden. Und das tun sie auch, wenn die Schloßstraße mit ß geschrieben wird", sagt der Stadtsprecher.

Zumal eine Änderung des Straßennamens wahrscheinlich einen Amtsgang für die Anwohner mit sich führen würde - auch wenn die Adressänderung auf dem Personalausweis für sie kostenlos ist. Anders sieht es bei neuen Straßenschildern aus. Rund 100 Euro würden pro Schild anfallen. Etwas mehr als zehn Stück müsste die Stadt insgesamt ersetzen. Gorgs: "Das ist natürlich keine große Summe, dennoch ist es einfach nicht nötig."

(www.rp-online.de)

 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.07.2013 um 14.56 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1122

Eine der bekanntesten Straßen in Mannheim ist die Freßgasse. Nicht nur jeder Mannheimer, auch wer aus der Umgebung nur gelegentlich nach Mannheim einkaufen fährt, kann etwas mit dem Namen anfangen. Was ich aber bis vor kurzem noch nicht wußte: Es handelt sich dabei um gar keinen offiziellen Namen! Die Freßgasse liegt in der "Quadratestadt" Mannheim zwischen den P- und Q-Quadraten, und da gibt es keine, zumindest keine offiziellen, Straßennamen. Im amtlichen Straßenverzeichnis sind Freßgasse, Planken, Breite Straße, Kunststraße u.a. nicht enthalten. Man kann sie also eigentlich schreiben, wie man will, und auf rhein-neckar-wiki.de heißt es denn auch "Die Fressgasse (alte Schreibweise Freßgasse) ...".

Schön, daß der Mannheimer Morgen meistens an der bewährten Schreibweise "Freßgasse" (z. B. 21.7.13, Seite 7) festhält (er scheint es nicht zu wissen). Alter und Neuer Meßplatz heißen aber offiziell noch so, sie liegen außerhalb der Innenstadt-Quadrate.

 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 16.07.2013 um 15.00 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1112

Laut Wikipedia (Stichwort "Schloß") liegt im Ortsteil "Schloß Holte" von "Schloß Holte-Stukenbrock" das "Holter Schloss" und im Ortsteil "Schloß Neuhaus" von Paderborn das "Schloss Neuhaus". Es bleibt schwierig und lächerlich.

 

Kommentar von ppc, verfaßt am 16.07.2013 um 14.40 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1111

Ich kann noch das Dorf "Schloß Ricklingen" beisteuern, aber ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich dieses in einem Anfall von political correctness selbst umbenennen wird.

 

Kommentar von Kätzer, verfaßt am 16.07.2013 um 08.52 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1110

Wie wäre es denn damit:

Die DUDEN-Sprachberatung ist m.W. kostenpflichtig. Könnte man ihr fehlerhafte Auskünfte nachweisen, dürfte ein Kunde eine Kostenrückerstattung verlangen und einklagen können. Wenn die Sprachberatung ganz bewußt falsche Auskünfte gibt (oder geben muß), wäre das womöglich sogar strafrechtlich relevant.

 

Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 15.07.2013 um 13.23 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1109

Alle Straßenschilder in der Gegend weisen auf "Schloß Holte". Das "Stukenbrock" wird – wohl aus Platzgründen – meist weggelassen.

 

Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 15.07.2013 um 08.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1108

Die Verbindlichkeit der Regeln für Schulen findet ihre Grenzen an Eigennamen. Schüler in Haßloch, Aßlar oder Schloß Holte-Stukenbrock müssen also die Ortsnamen richtig schreiben, und das werden sie auch tun, genauso wie Schüler schon vor der Reform Namen wie Richard Strauss, Günter Grass, Johann Wolfgang von Goethe oder Karl May richtig zu schreiben lernten.

Was die DUDEN-Sprachberatung erzählt, ist irrelevant, solange die Sprachberater bzw. der Verlag für die Richtigkeit ihrer Aussagen nicht geradestehen müssen.

 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 14.07.2013 um 11.45 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1107

Es gibt auch richtige Ortsnamen mit "Schloß", z.B. "Schloß Holte-Stukenbrock" südöstlich von Bielefeld. Laut Wikipedia wird der Ortsname immer noch so geschrieben. Aber auf manchen Straßenkarten ist die Autobahnausfahrt an der A33 als "Schloss Holte-Stukenbrock" eingetragen. Weiß jemand, wie sie wirklich heißt?

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.07.2013 um 09.29 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1106

Wenn die Dudenredaktion so etwas behauptet, lügt sie in der Tat, denn sie weiß es besser. In der Sprachberatung sind allerdings externe Laien tätig, die vielleicht nicht wissen, daß die Neuregelung nur für die Schulen verbindlich ist.

 

Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 14.07.2013 um 08.02 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=190#1105

Also lügt die DUDEN-Sprachberatung, denn dann müßten auch Ortsnamen wie Haßloch oder Aßlar umgeschrieben werden. Nachnamen wie Weiss oder Staß wären ebenfalls unzulässig.

 

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