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Blüthen der Thorheit

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03.08.2006
 

Völlig konfus

Überlegungen eines linken Lehrers zum Isländischen und Norwegischen und Orthographischen in der Jungen Welt:

Ich verstehe nicht, weshalb die " junge Welt" sich seit Jahren in der Frage der Rechtschreibreform derartig verkämpft. Wenn ich die jW lese, komme ich mir vor wie ein Norweger, der zwar lange Zeit in Island gelebt hat, dorthin aber nicht wieder zurückkehren wird, aber täglich seine Zeitung auf Isländisch zu lesen gezwungen wird.
Ich würde aus inhaltlichen Gründen SchülerInnen gern die jW empfehlen, muss aber darauf verzichten, weil diese durch die Lektüre der jW in der Rechtschreibung völlig konfus würden.
Dr. Lothar Zieske, Hamburg




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Kommentare zu »Völlig konfus«
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 27.08.2006 um 23.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=116#385

Woher weiß Zieske, wie sich sein international erfahrener Norweger wirklich fühlt? Und weiß er auch, wie sich ein kulturerfahrener Deutscher fühlt, vor allem einer im internationalen Leben, angesichts dieser lächerlichen Rechtschreibvorschreiberei vor allem für seine "SchülerInnen" und die Amtsleute? Und wäre nicht gerade eine intensive Diskussion dieser irren Rechtschreibsituation erzieherisch, bei der es ja wirklich um weit mehr geht als die etymologische Schreibung von "behende"? Die Diskussion hier und auch die früher in der *Süddeutschen* zeigten immer wieder, daß hier auch Grundprinzipien unseres Zusammenlebens in einer Demokratie in Frage stehen. Aber Zieske will eben nicht, daß seine Zöglinge und Zöglinginnen "völlig konfus würden", wenn sie im Schulunterricht und bei ihrer Privatlektüre mit einigen Wahrheiten zur Form der Darstellung einiges befürwortbaren Inhalts und zur Staatsraison konfrontiert würden. Ich jedoch würde das schon wollen. Denn um meine Töchter geht's hier eben auch — und natürlich auch um wissenschaftlich solides Verstehen dessen, was wirklich Sache ist.

 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.08.2006 um 08.52 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=116#360

Zieske gibt die Meinung seiner Gewerkschaft, der GEW wieder. Deshalb braucht er auch keine eigenen Argumente.
Solche Äußerungen machen mich etwas ratlos. Warum glaubt der hochgeschätzte Hans Martin Gauger in seinem "Valerio"-Beitrag seine Parteizugehörigkeit erwähnen zu müssen? Wieso hat ihn das in irgendeine Art von Konflikt bringen können, wo es die Stellungnahme der DASD zur Rechtschreibreform betraf? Kann es sein, daß in einer solchen Sachfrage die "Narrenkappe der Parteilichkeit" (Goethe) eine Rolle spielt? Kann man wirklich auch bloß den Gedanken fassen, die Loyalität zu Kultusministern der eigenen Partei könne die eigenen Meinungsbekundungen zur Rechtschreibung beeinflussen? Offenbar ja. Und dann kommt es zur großen Verwirrung, weil mancher glaubt, treu der SPD zu dienen, und dann feststellen muß, daß Roland Koch noch viel eifriger auf der Durchsetzung der Reform besteht als Kurt Beck.

 

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