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04.11.2004
 

Legitimation durch Simulation
(von Verfahren)

Und da wir gerade bei Luhmann sind: Der kultusministerielle Rat für Rechtschreibung ist der Versuch, die Gegner der Reform nun nachträglich in dieselbe einzubinden.

Daß das gelingt, ist unwahrscheinlich. Mit dem Rat wird ja abermals ein legitimierendes Verfahren nur simuliert. Und das kennt man mittlerweile. Man kennt es so gut, daß man schon sagen möchte: die Simulation solcher Verfahren ist geradezu die Idee der Rechtschreibreform.



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Kommentare zu »Legitimation durch Simulation«
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Kommentar von Hans-Jürgen Martin, verfaßt am 09.11.2004 um 10.02 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=129#45

Dem kultusministriellen Versuch, die Gegner der "Reform" nachträglich in dieselbe einzubinden, hatte die Darmstädter Akademie ja mit Ihrem Kompromißangebot Vorschub geleistet. Der Versuch, das Schlimmste zu verhindern, war zugleich das Angebot, das Schlimme zu legitimieren. Und es war anmaßend, denn die deskriptive Sprachwissenschaft beschreibt den Sprachstand einer ganzen Sprachgemeinschaft, nicht die sprachpolitische "Kompromißfähigkeit" eines Sprachvereins.
Zum Glück hat sich die Akademie besonnen und sich dem durchsichtigen Versuch der KMK verweigert. Vielleicht ist die folgende "Parabel" geeignet, angesichts der politischen Vorgaben und Machtverhältnisse im Rechtschreibrat weitere legitimierende Kompromißversuche zu diskreditieren:

"Zwei Jungen stritten sich auf der Straße um eine Tafel Schokolade: Der eine wollte die ganze Tafel für sich, der andere war mit der Hälfte zufrieden. Ein Erwachsener hatte den Streit mitbekommen und machte den beiden ein Kompromißangebot, das beide zum Verzicht nötigte: Der Junge, der alles wollte, sollte drei Viertel bekommen; der andere, der bereit war zu teilen, sollte sich mit einem Viertel bescheiden ..."



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