| 
 
  
 Zur vorherigen / nächsten Thorheit
 
 Zu den Kommentaren zu dieser Thorheit | einen Kommentar dazu schreiben
 
  
24.03.2006Diesen Beitrag drucken.
 Unberücksichtigte ethische Dimensionen
 
 Aus Hannoversch Münden erreicht uns ein flammender Protestbrief.
 
 Da er zugleich dem Kultusminister des Landes Niedersachsen zur Kenntnis gegeben wurde, handelt es sich offenbar nicht um eine vertrauliche Mitteilung, so daß der Veröffentlichung eines Auszugs an dieser Stelle nichts entgegenstehen dürfte.
 
 »[. . .] mit großem Befremden haben wir von dem Beispielsatz Kenntnis genommen, mit dem Ihre Kommission Regeln der Zeichensetzung darstellt: "Er erschoss sein Tochter und seine Frau sah ihm dabei zu." Dieses Beispiel ist im Rahmen einer tabellarischen Vorstellung der Rechtschreibreform in unserer Lokalzeitung HNA am 3. März 2006 abgedruckt worden. Für uns ist es nicht verständlich, dass sich Ihre Forschungsgruppe, die im Auftrag der Kultusministerkonferenz arbeitet, offensichtlich über die Inhalte der ausgewählten Beispiele keine Gedanken macht und ethische Dimensionen unberücksichtigt lässt. [. . .]
 Wir bitten Sie nachdrücklich darum, umgehend einen anderen Beispielsatz für die Erklärung der neuen Zeichensetzungsregeln zu verwenden und uns entsprechend zu benachrichtigen. [. . .]«
 
 Wir können die Fachgruppe Deutsch des Grotefend-Gymnasiums beruhigen. Die FDS ist keine Kommission, die im Auftrag der Kultusministerkonferenz arbeitet, und vor der Formulierung etwelcher neuer Beispielsätze werden wir inskünftig Gutachten einschlägiger Instanzen (EKD, DBK, FSK usw.) einholen. Wir bitten unsererseits darum, auf die Verbrennung von FDS-Fahnen auf dem Schulhof des Grotefend-Gymnasiums zu verzichten.
 
 
 
 
 
 
 
 
| Kommentare zu »Unberücksichtigte ethische Dimensionen« |  | Kommentar schreiben | älteste Kommentare zuoberst anzeigen | nach oben |  | 
	Kommentar von Peter Lüber, verfaßt am 19.01.2007 um 19.48 Uhr   Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=109#549
 |  | Weltkulturerbeverweigerungsmenue 
 Joe’s Offenbarung
 als Tischgebet
 
 Buchstabendurcheinandersuppe,
 dazu Schwarzweißgelbrotgünbrot
 
 Gedankenmischmaschsalat
 an Letzter Ölung
 
 Selbstzerfleischungscôtelette
 à la germaine
 
 Sprachschnitzer,
 garniert mit deutschem Wirrwarrkraut
 
 XtraLongNoodles
 from Juessey
 an Koitusministersauce
 
 Sinner’s Tickungsbrocken
 voller Trennungsschmerz
 
 Bitterer Tränenwein dazwischen
 zum Leerschlucken
 
 Kulturelles Erdbeben mit Schlagrahm,
 garniert mit Splittern gebrochener Herzen und Schriften
 
 Verdauungsspatziergang
 durchs Himmelreich der Behändigen,
 begleitet von filosofischen Spazen.
 
 Den Auf- und Abwasch besorgen Kinder und Enkel
 
 
 |  | 
	Kommentar von Germanist, verfaßt am 25.08.2006 um 12.52 Uhr   Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=109#380
 |  | Aus dem anschaulichen Beispiel von Meg Palffy läßt sich eine Formel ableiten: Wenn in zwei nur durch "und" verbundenen Hauptsätzen das Subjekt des ersten vor dessen Prädikat (S1-P1-O1) und das Subjekt des zweiten nach dessen Prädikat (On-P2-S2) steht, lassen sich bei mehr als zwei durch "und" verbundenen Objekten {S1-P1-O1 u. O2 u. O(n-1) u. On-P2-S2} die mittleren Objekte O(2<n) nicht eindeutig zuordnen. Nur ein Komma vor einem "und" kann dann die beiden Hauptsätze eindeutig trennen. 
 
 |  | 
	Kommentar von Meg Palffy, verfaßt am 24.08.2006 um 11.02 Uhr   Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=109#377
 |  | Man könnte auch gleich ein kleines Rätsel draus machen: 
 "Ich mache die Vorspeise und das Hauptgericht und die Nachspeise machst du."
 
 Preisfrage: Wer macht was? ;o)
 
 Herzliche Grüße,
 Meg Palffy
 
 
 |  | 
	Kommentar von Manfred, verfaßt am 28.03.2006 um 21.14 Uhr   Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=109#305
 |  | Na ja, wir können uns hier natürlich über den Protest seitens der Fachgruppe Deutsch des Grotefend-Gymnasiums lustig machen. Der umstrittene Satz bringt nun mal ein echtes sprachliches Problem zum Ausdruck. Er zeigt, inwiefern das Komma vor "und"/"oder" von entscheidender Bedeutung sein kann. 
 Und dennoch: Wo die Fachgruppe recht hat, hat sie recht. Ich würde ebenfalls zu einem anderen Beispiel greifen. Beispiel:
 
 Wir sahen den Mann und die Kinder
 kamen später.
 
 
 
 |  nach oben
 
 
 
| Als Schutz gegen automatisch erzeugte Einträge ist die
Kommentareingabe auf dieser Seite nicht möglich. Gehen Sie
bitte statt dessen auf folgende Seite: |  | www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheitenB&id=109#kommentareingabe |  | Kopieren Sie dazu bitte diese Angabe in das Adressenfeld Ihres
Browsers. (Daß Sie diese Adresse von Hand kopieren müssen, ist ein
wichtiger Teil des Spamschutzes.) |  
 Zurück zur vorherigen Seite | zur Startseite
 
 
 |