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09.03.2006
„Mit Aplomp“
Wir begrüßen einen weiteren stillen Mitleser – den Feuilletonisten Michael Braun.
Er schreibt gelegentlich über Orthographica – stets ein bißchen ahnungslos, aber das gehört eben dazu zur überlegen vorgetragenen Haltung. Diesmal, wie meistens, wieder in der Berliner Wochenzeitung Freitag.
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Kommentar von Johannes Faupel, verfaßt am 10.03.2006 um 17.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=106#285
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Machthaber können nur Machthaber bleiben, so lange es Machtgeber gibt.
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Kommentar von jms, verfaßt am 10.03.2006 um 11.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=106#284
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Man darf nicht vergessen, daß Journalisten stets gewaltigen Repressalien ausgesetzt sind. In Weißrußland werden regimekritische Journalisten zusammengeschlagen und ermordet. Im Fall der deutschen Rechtschreibdiktatur droht der Jobverlust. Entweder, man arrangiert sich mit der Macht (und wird zum Zyniker), oder man fliegt. In den oberen Etagen (Aust, Döpfner, SZ-Redaktion) droht ebenfalls erheblicher Ansehens-, Einfluß- und Kapitalverlust.
Übrigens, nur zur Erinnerung:
In Ziffer 1 des deutschen Pressekodex (Fassung vom 2.3.2005) heißt es: "Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse."
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Kommentar von Johannes Faupel, verfaßt am 10.03.2006 um 09.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=106#283
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Es geht halt nichts über eine Presse, die dem Staatsdiktat ergeben folgt :
Vom „analen zwangs-charakter und rohrstock-ersatz rechtschreibung“ (1970er Jahre) zum rektalen Kollektiv-Kriechgang der Presse. Im Gleichschritt ins Dunkel. Willkommen in Vater Staats Kolon. Dort ist reichlich Raum. Man muß sich nur an das einfache Gesetz der Flatulogie halten: Egal, wie übel einem dabei wird, tief einatmen, schweigen und immerzu lächeln.
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 10.03.2006 um 09.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=106#282
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Um den abgedroschenen Satz zu bemühen: Wenn es den Braun nicht gäbe, müßte man ihn erfinden. Verkörpert er doch in Reinkultur den Typus von Journalisten,der auf einer Glatze Locken dreht, sprich seinen Stoff im Moment des Scheibens selbst erfindet. So etwas nannte man früher Zeilenschinden, heute gilt es wohl als eleganter Feuilletonstil. Und alle, alle sind sie SPIEGEL-Affen...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.03.2006 um 06.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=106#281
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Braun hat sich schon im vergangenen Jahr als Mitleser zu erkennen gegeben, und man muß ihm dankbar sein, weil er immerhin die "Freitag"-Leser auf die Existenz dieses Forums hinweist. Im übrigen gehört er zu jenem wohlbekannten Typ des Journalisten, der ohne großen Aufwand die Pose des unendlich überlegenen Beobachters einnimmt. Für ihn ist jeder, der die Sache ernst nimmt, nur ein Wichtigtuer. Unterm Strich bleibt, daß Braun gehorcht. Er hat die – nach Brecht so überaus wichtige – Lektion „Einverständnis“ gelernt. Darüber täuscht die oberflächliche Brillanz der Worte nicht hinweg.
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