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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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05.12.2006
 

Ruhe kostet
Sachsen-Anhalt hat Geld wie Heu – wenn es um die Rechtschreibreform geht

Pressemitteilung des Kultusministeriums vom 5.12.2006:

»In seiner Sitzung am 29. November 2006 hat der Finanzausschuss des Landtages von Sachsen-Anhalt über den Nachtragshaushalt 2006 beraten. Im Rahmen des Einzelplans 07 – Bildung und Kultur – wurden für Lehr- und Lernmittel zusätzliche 600.000 Euro bewilligt. Damit beträgt der neue Ansatz insgesamt 4.538 Mio. Euro.
Begründet wurde diese einmalig für das Schuljahr 2007/08 für alle Schulformen geltende Aufstockung mit der abschließenden Einführung der Rechtschreibreform. Der erhöhte Verfügungsrahmen ist von den Schulen zum gezielten Austausch veralteter Lernmittelbestände einzusetzen.
Staatssekretär Winfried Willems begrüßte diese Entscheidung. „Nur wenn die Lehr- und Lernmaterialien an unseren Schulen so schnell wie möglich auf den neuesten Stand gebracht werden, werden sich die Schülerinnen und Schüler die geänderte Rechtschreibung wirklich aneignen können und die Diskussionen über dieses Thema werden zur Ruhe kommen.“«



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Kommentare zu »Ruhe kostet«
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Kommentar von Martin Gerdes, verfaßt am 05.12.2006 um 17.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=739#6881

„Nur wenn die Lehr- und Lernmaterialien an unseren Schulen so schnell wie möglich auf den neuesten Stand gebracht werden, werden sich die Schülerinnen und Schüler die geänderte Rechtschreibung wirklich aneignen können und die Diskussionen über dieses Thema werden zur Ruhe kommen.“

Klar. Allerdings müßte es diese Lernmittel erst einmal zu kaufen geben.

Zu Beginn dieses Schuljahres wurde hier ein Satz Bücher neu gekauft – das neueste war von 2002. Zumindest in der Grundschule (also bei den vielzitierten Erstklässlern) spielt die Tatsache, daß wir mittlerweile zwei Subrevisionen RSR weiter sind*, keine große Rolle. Die haben ganz andere Probleme. Bei denen ist es vordringlich, daß sie so schreiben, daß ein Leser überhaupt erst einmal verstehen kann, was sie schreiben. Fehlerarmut kommt erst im zweiten Schritt; von Fehlerfreiheit wagt man in der Grundschule von heute nur zu träumen.

(* Wirklich? Wenn ich in den Duden schaue, kommt mir das vor wie 1996.)
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 05.12.2006 um 19.32 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=739#6888

Die Politiker sagen doch immer: "Es gibt Wichtigeres als die Rechtschreibreform". Aber was schert sie ihr Geschwätz von gestern.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.12.2006 um 20.22 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=739#6890

Alle Kultusministerien und die KMK betonen, wie geringfügig die neuen Änderungen doch seien. Und da soll es auf einmal so schnell wie möglich gehen, als ob die Schulen keinen Augenblick länger mit den Büchern von gestern unterrichten könnten! Vom Auswechseln der Schulbücher im normalen Erneuerungsturnus ist gar keine Rede mehr. Hat das die Schulbuchlobby erreicht?
 
 

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