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11.03.2005
Schrodt
Ratsmitglied Richard Schrodt verteidigt aufs heftigste die Reform gegen ihre Kritiker, hält sich aber selbst keineswegs an die Reformschreibung.
Schrodt, Richard (2004): Althochdeutsche Grammatik II: Syntax. Tübingen: Niemeyer.
weit gehend durchgesetzt (VIII, sonst meist weitgehend)
allgemeingültig (11)
zustandegekommen (passim)
seit Alters her (22)
aneinandergereihte (30, ähnlich 102, erst seit der letzten Revision wieder zulässig)
nichts Anderes als (34, 100)
Genitivus auctoris (34, Nomen actionis 71, Genus verbi 135 usw., immer klein geschriebene Genitivattribute)
zugrundeliegende (35, erst seit der letzten Revision wieder zulässig)
der gleich bedeutende Akkusativ (43, sonst meist zusammengeschrieben)
gegenüber liegenden (46)
gleich berechtigte Möglichkeiten (49)
zustandebringen (59)
muß (82)
daß (83, zweimal)
die Sichtweise ist eine Andere (105)
bei Weitem (107, erst seit der letzten Revision zulässig)
im allgemeinen (115)
(fehlendes Komma nach Korrelat-es 115)
(Schrodt schreibt immer 3 mal, aber drei Mal.)
daß (195 zweimal)
von Vornherein (161)
(Schrodt schreibt immer selbstständig, verselbstständigt, nur auf S. 195, wo auch das zweimalige daß vorkommt, selbständig und unselbständig; offenbar war das Werk zunächst in herkömmlicher Orthographie geschrieben.)
Prob-lem (stets so getrennt), kons-tatierend (121) (beides wirkt bei einem Sprachhistoriker befremdend)
Druckfehler:
enstehen (7)
Grechtigkeit (22)
mit dem geringerem Volk (24)
menschlische (25)
duch (26 statt durch)
rhytmischen (29)
Inifinitiv (36)
ihren Erweiterungen (36 statt seinen)
(falsche Anführungszeichen 50)
Bezugsgegens-tandes (50)
Päpositionalphrasen (65)
ohne dem Subjekt (67)
habe er er (71)
Pudentius (73)
(fehlende Kursivierung 75, 194)
das Akkusativ (78)
eigeleitete (79)
Inifinitv (80)
in den beiden Belege (82)
die Stelle eine Adverbialphrase (85 statt einer)
die Subjektsfähig (95, -keit fehlt)
so slimo (120 statt sliumo)
statistisch (121 statt statisch)
otiosom (130)
kommen Sie (149 statt sie)
verallgemeindernden (170)
Konsekuitivsätze (181)
Spachgeschichte (188)
Duchwegs (190)
uspezifischer (205)
Inifinitiv (218)
beizeichnet (224)
Kolloqiums (230)
(Die drei Literaturangaben zu Walter Breu 109 fehlen, ebenso Matzel im Literaturverzeichnis.)
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Kommentare zu »Schrodt« |
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.03.2009 um 08.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=38#14186
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Ratsmitglied Schrodt gibt Rat, wie man sich mit einem Wörterbuch "fürs Leben" ausstatten kann:
"Gerhard Wahrig / Renate Wahrig-Burfeind, Wörterbuch der deutschen Sprache. München 1997 (dtv 3366, Neuausgabe).
Duden – Deutsches Universalwörterbuch. Mannheim 2001 (4. Aufl.).
Hier sollte man zu den neuesten Auflagen und Ausgaben greifen, denn 1. verwenden sie die neue Rechtschreibung, und 2. will man ja auch was fürs Leben haben. Das Duden-Wörterbuch hat Lexikonformat und ca. 1900 Seiten, das Wörterbuch von Wahrig Taschenformat und ca. 1150 Seiten. Beide sind für unsere Zwecke gleichermaßen brauchbar."
(Aus einer von Schrodt begonnenen Internetgrammatik)
Seither ist die Rechtschreibung noch zweimal geändert worden, und dabei wird es nicht bleiben. Mit der Anschaffung fürs Leben war es wohl nichts.
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Kommentar von Robert Roth, verfaßt am 28.03.2009 um 12.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=38#14190
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Mit den deutschen Wörterbüchern wäre es nicht einmal getan.
So habe ich vor einiger Zeit Langenscheidts Schulwörterbuch Französich -Neubearbeitung- gekauft, "Neue DUDEN Rechtschreibung" prangt auf dem Einband in Form eines Siegels. Beim Reinschauen zuhause haben sich mir die Nackenhaare gesträubt. Die Auflage ist 8/2003. Ich komme ja noch damit zurecht, aber kann ich es guten Gewissens meiner Enkelin überlassen ?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.08.2013 um 12.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=38#23883
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Übrigens definiert Schrodt in seiner althochdeutschen Syntax das Verb wollen bzw. ahd. wellen mit dem Begriff "volitive Modalität". Das heißt zwar auch nichts anderes als "wollen", aber die Fremdwörterei verbirgt die Tautologie ein wenig. Man fühlt sich wie so oft an Molières "Virtus dormitiva" erinnert.
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