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20.06.2009
Bertelsmann-Stiftung
Und Bertelsmann überhaupt
Zum Unheimlichsten, was sich in diesen Jahren abspielt, gehört nach dem Eindruck vieler Zeitgenossen der Einfluß des Bertelsmann-Konzerns auf die gesamte deutsche Politik, insbesondere auf das Bildungswesen.
Leider werfen die Kritiker keinen Blick auf das allerdings relativ unbedeutende Kapitel Rechtschreibreform. Auch nicht die beiden Autoren der folgenden Aufsätze (Knobloch ist nicht gerade unser Freund, aber wo er recht hat, hat er recht ...):
http://www.freitag.de/2006/28/06280401.php
http://www.freitag.de/2006/31/06310801.php
(Eine andere Arbeit von Clemens Knobloch wird von den Blättern für deutsche und internationale Politik unter dem Titel "Die Rethorik des Präventivstaates" angekündigt.)
An den Universitäten wird das Tanzen nach der Pfeife der Bertelsmann-"Stiftung" als ungemein anstrengend und kräftezehrend empfunden.
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Kommentar von Theodor Ickler , verfaßt am 23.05.2020 um 07.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1177#43633
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In einem Beitrag über die Corona-bedingte Digitalisierung der Hochschulen weist die FAZ auf den Einfluß der Bertelsmann-Stiftung auf die Bildungspolitik hin, auch auf die wirtschaftlichen Interessen des Konzerns (Thomas Thiel in der FAZ vom 23.5.20).
Das wird immer wieder mal erwähnt, aber das ganze Ausmaß kann man nur vermuten. Mag es technisch noch so hapern, die inbrünstige Verehrung der "Digitalisierung" an sich wirkt langfristig auf die Gemüter der Deutschen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2015 um 06.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1177#28756
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In dem Bertelsmann-Text findet sich auch folgender Satz:
„Emisch ist die Innenansicht bzw. Binnenperspektive von Mitgliedern einer Kultur, während etisch die distanzierte Außensicht bezeichnet.“
Das ist auf den ersten Blick kaum zu begreifen. Bei Wikipedia lesen wir:
"Emisch bedeutet „mit den Augen eines Insiders“ einer Kultur oder eines Systems und bezeichnet eine Beschreibung, die in erster Linie aus Sicht eines Teilnehmers der untersuchten Kultur sinnvoll ist. Sie kann dementsprechend nicht neutral sein und soll es auch nicht.
Eine etische Beschreibung ist dagegen die eines „Beobachters von außen“. Eine etische Beschreibung knüpft an das Wissen und Vokabular des Beobachters an und zielt darauf ab, möglichst neutral zu sein."
Anschließend wird das Begriffspaar richtig auf Kenneth Pike zurückgeführt, der es aus Paaren wie Phonemik/Phonetik verallgemeinert habe. Allerdings unterscheiden sich Phonemik (Phonologie) und Phonetik keineswegs dadurch, daß die Phonemik nicht neutral sein kann und will. Beide sind als Wissenschaften wertneutral und objektiv. Die Phonemik betrachtet die Laute funktional oder nach ihrer "Geltung", die man auch als Norm betrachten kann, aber nicht mit Wertungen durch den Forscher verwechseln darf. Es geht um Werte im selben Sinn wie beim Wert des Geldes. Was zwei Euro wert sind, läßt sich ja auch objektiv und "von außen" feststellen. Ich habe Pike vor sehr langer Zeit gelesen und erinnere mich nicht mehr genau, aber eine solche Begriffsverwirrung glaube ich bei ihm nicht gefunden zu haben. So war ich denn sehr überrascht, sie nun bei den Kulturwissenschaftlern anzutreffen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2015 um 05.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1177#28742
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Vor einiger Zeit hat sich die Bertelsmann-Stiftung mit der "US-Wissenschaftlerin" Darla Deardorff zusammengetan und ein Thesenpapier nebst Diskussion entwickelt:
https://www.jugendpolitikineuropa.de/downloads/4-20-2300/bertelsmann_intkomp.pdf
Etwas Banaleres kann man sich nicht vorstellen. Man hält es zum Beispiel für nötig, folgendes als Zitat zu bringen:
Okayama, Furuto, and Edmondson (2001), S. 97. „Am wichtigsten aber bleibt... kulturkompetente Einstellungen beizubehalten, wenn wir weiter neues Wissen und neue Fähigkeiten und gleichzeitig neue Beziehungen aufbauen. Bewusstsein, die Wertschätzung aller Kulturen und der Wille, Dinge zu ändern, sind zugrunde liegende Einstellungen, die alles, was gelernt oder gelehrt werden kann, fördern.“
Wer hat nicht schon mal den Willen, Dinge zu ändern, in sich gespürt?
So plätschert das dahin und wird zum Glück auch bald wieder vergessen.
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Kommentar von Rüdiger Zielke, verfaßt am 23.06.2009 um 23.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1177#14674
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Das Meinungsmedium "Der Freitag" läßt keine Gelegenheit aus, bei der Verwahrlosung der Rechtschreibsitten munter voranzugehen. Auch vor Klassikern schrecken diese Leute nicht zurück: Tucholskys "Kurzer Abriß der Nationalökonomie" von 1931 wurde beim Wiederabdruck (http://www.freitag.de/politik/0852-politik) entsprechend "angepasst".
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Kommentar von Urs Bärlein, verfaßt am 21.06.2009 um 12.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1177#14665
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Nur am Rande: Kann es sein, daß Knobloch in seinen Manuskripten die herkömmliche Orthographie pflegt? Der Satz »Wir werden sehen, wie viel "Staat" allein mit Armee und Polizei zu machen ist« ist ein Vexierbild, was dem Verfasser nur dann entgangen sein kann, wenn er im Original "wieviel" (was vermutlich gemeint ist) geschrieben hat. In jedem Fall hätte der Satz reformiert anders formuliert werden müssen, um eindeutig zu sein.
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