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01.06.2005
Waffengleichheit
Flectere si nequeo superos acheronta movebo
Wenn die Politiker uns nicht hören wollen, werden wir die Presse mobilisieren. Das war schon immer so und wird auch diesmal funktionieren.
Die Reformer oder vielmehr Reformunternehmer (denn Reformer sind nicht mehr auszumachen) haben noch die Staatsmacht hinter sich. Wir haben allerdings nicht nur die öffentliche Meinung hinter uns, sondern als Wunderwaffe noch die Grammatik ...
Das sind so Gedanken vor der nächsten Schlacht.
Einige Journalisten scheinen schon recht genau zu wissen, was die KMK am Freitag verkünden wird. Es wäre provokativ genug, auch für den Rat.
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Kommentar von Walter Lachenmann, verfaßt am 02.06.2005 um 12.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=116#281
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Das verbandsunabhängige Branchenorgan "Buchmarkt" ist da nicht nur schneller gewesen, sondern auch deutlicher:
KMK tagt am 2./3. Juni - Forschungsgruppe Deutsche Sprache am 4. Juni
Am 2./3. Juni tagt in Quedlinburg die Kultusministerkonferenz und beschließt ein weiteres Mal über die geplante endgültige Einführung der Rechtschreibreform zum 1. August 2005, einen Tag später allerdings wird erst bekannt sein, welche Änderungen an dem Regelwerk der von den Kultusministern eingesetzte "Rat für deutsche Rechtschreibung" zur "Beseitigung der schlimmsten Auswüchse" seinen Auftraggebern vorschlagen wird.
Mit dieser widersprüchlichen Situation wird sich die Forschungsgruppe Deutsche Sprache (FDS) nach eigenen Angaben auf ihrer Jahresversammlung am 4. Juni 2005 in den Räumen der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München beschäftigen.
Auf einer abschließenden Pressekonferenz, die auf 15:30 Uhr angesetzt wurde, werden einige der namhaftesten Kritiker der Rechtschreibreform die an den Vortagen gefaßten Beschlüsse des Rats für deutsche Rechtschreibung und der Kultusministerkonferenz kommentieren und Fragen der Journalisten beantworten.
Im Mittelpunkt werden die Folgen dieser Beschlüsse für die Schule und die Verlage stehen.
Es nehmen teil:
Prof. Dr. Theodor Ickler (Univ. Erlangen, Mitglied des Rats für deutsche Rechtschreibung), Dr. h.c. Michael Klett (Verleger Klett-Cotta und Ernst Klett Schulbuchverlag, Stuttgart), Robert Nef (Herausgeber Schweizer Monatshefte, Leiter des Liberalen Instituts Zürich), Dr. h.c. Reiner Kunze (Schriftsteller), StR Friedrich Denk (Deutschlehrer)
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Kommentar von Bernhard Eversberg, verfaßt am 02.06.2005 um 12.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=116#280
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Über die heutige Berichterstattung im Buchhandels-Börsenblatt muß man sich auch wundern - oder eben
nicht:
Da wird auf die Sitzungen in Quedlinburg und in Mannheim hingewiesen, die Problematik dieser Gleichzeitigkeit aber in keiner Weise hervorgehoben.
Keine Rede ist hier von "unstrittigen" oder "umstrittenen" Regeln, wohl wissend, daß die erste Kategorie so gut wie leer, die zweite allumfassend ist.
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Kommentar von W. Scheuermann, verfaßt am 02.06.2005 um 08.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=116#279
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Hübsch ist die Differenzierung, die der Deutschlandfunk heute morgen in den 6-Uhr-Nachrichten vorgenommen hat.
Er greift die KMK-Unterscheidung (unstrittig/umstritten) auf, führt sie aber ad absurdum, indem er noch die Kategorie "besonders umstritten" einführt und darunter die Getrennt- und Zusammenschreibung subsumiert:
"Die unstrittigen Teile des Regelwerkes sollen am 1. August für Schulen und Behörden verbindlich werden. Auch die Streitfälle sollen auf der Tagung zur Sprache kommen. Dabei geht es unter anderem um die Silbentrennung am Zeilenende, um Teile der Zeichensetzung sowie um die Eindeutschung von Fremdwörtern.
Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat Änderungsvorschläge für die besonders umstrittenen Fälle der Getrennt- und Zusammenschreibung vorgelegt. Demnach sollen Verben wie krankschreiben oder kranklachen nicht mehr getrennt werden. Auch beim Zusammentreffen von Adverbien und Verben wie bei den Wörtern auseinandersetzen oder vorhergehen ist vielfach wieder eine Zusammenschreibung vorgesehen, weil die Begriffe vom Sinn her eine Einheit bilden.
Ungewöhnlich für Rundfunknachrichten, aber auch ein schönes Beispiel für die Möglichkeiten von Medien
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 01.06.2005 um 18.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=116#278
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Das Motto von Freuds "Traumdeutung" ließe sich durch ein anderes von dem großen Manne gewähltes ergänzen: "Nun ist die Luft von diesem Spuk so voll, daß niemand weiß, wie er ihn meiden soll". - Das alles hat ja tatsächlich etwas Irres.
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