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Beiträge zum Thema

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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 28.04.2010 um 17.59 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#6327


Dann ist natürlich auch „von Innen“ nicht weit:

Schutz vor Angriffen von Innen (www.mcafee.com)

Heise von Innen (http://twitter.com/heise_inside)

Deutschland von Innen und Außen (DIA) - Verein für Kultur & Migration e.V. (www.kulturland.rlp.de)
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Sigmar Salzburg
Mohrkirch

Dieser Beitrag wurde am 28.04.2010 um 13.59 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#6326


Beliebt ist auch „von Außen“, z.B. in der Spiegel-Schreibe:

Und in den dreißiger Jahren entdeckte der Biologe Elden Vestal ein Nest, das von Außen mit einem Uhu-Schädel dekoriert war.

Das sah von Außen viel einfacher und schneller aus ...

Viele Analysten sind der Ansicht, dass Iran nur schwer von Außen zu durchschauen ist ....
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Jan-Martin Wagner
Halle (Saale)

Dieser Beitrag wurde am 28.04.2010 um 11.50 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#6325


Universalgrammatisch gesehen, sind folgende Schreibungen unvermeidlich:

für Zuhause
für Unterwegs
auf Alles
(z.B. i.S.v. 10 % Rabatt a. A.)
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande

Dieser Beitrag wurde am 07.08.2008 um 19.35 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#3734


Krossant (neu zu kross)
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 23.04.2008 um 16.13 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#3230


Wenn schon rau, dann auch frü.
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K. Bochem
Köln

Dieser Beitrag wurde am 29.01.2008 um 18.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2887


>> Wenn schon nochmal, dann auch nocheinmal – oder? <<

rrbth gibt m.E. ein bedenkenswertes Beispiel, daß das durchaus sinnvoll sein kann – auch wenn manch einer einwenden könnte, das sei Umgangston und gehöre nicht in die Schriftsprache. (Rechtschreibtagebuch, am 2.4.2006, unter "Noch mal zum ss" vom 30.3.2006)

(Link – Red.)
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 28.01.2008 um 13.43 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2882


Wenn schon nochmal, dann auch nocheinmal – oder?
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 14.01.2008 um 18.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2828


Wer spricht denn schon silbenbeklatscht "viel-leicht"? Doch niemand/niefrau. Also ist doch "vielleicht" ganz anders zu schreiben als gewohnt, damit man es am Zeilenende endlich unbesorgt trennen kann.
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Oliver Höher
Braunschweig

Dieser Beitrag wurde am 14.01.2008 um 14.48 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2826


Ehre, wem Ehre gebührt

Sind eigentlich Frau Hillinger oder Herr Sick von der "Deutschen Sprachwelt" schon einmal zu Sprachpanschern des Jahres vorgeschlagen worden? Das vergaß ich vor dem Schreiben zu recherchieren.

Aber eigentlich möchte ich an dieser Stelle auf die himmelschreiende ("Himmel schreiende") Ungerechtigkeit hinweisen, daß Herr Sick schon diverse Bücher publizieren durfte, Frau Hillinger aber noch nicht. Da es doch offensichtlich einen Markt für derartige Abstrusitäten gibt, müßte es dort eigentlich auch noch Platz für so etwas wie "Dr. Sabines kleine Deutschkunde" geben.

Natürlich ist das kein geeigneter Titel. Sick macht es ja vor, daß es unbedingt witzig sein muß und zugleich auch einen Kübel Häme auskippen sollte. Vielleicht suchen wir alle in dieser Richtung mal nach einem passenden Titel. Auf diese Weise findet Frau Hillinger dann auch bestimmt leichter einen Verleger.

Wer weiß, vielleicht spendet sie ja aus Dankbarkeit einen Teil ihrer Tantiemen der FDS.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 12.01.2008 um 10.12 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2807


Statt dessen könnte man wei-tab, wei-taus, wei-tum (letzteres fehlt im Wahrig) vorschlagen.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 10.01.2008 um 17.52 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2785


Ich wollte mich gerade mal wieder über die Reform lustig machen und vorschlagen, wenn schon he-rauf und hi-nauf zugelassen sind, dann sollte auch anei-nander nicht fehlen (was mir besonders absurd vorkam) – aber siehe da, das ist tatsächlich erlaubt (konsultierte Quelle: Wahrig 2006)!
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 02.01.2008 um 22.41 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2728


Was hieße es, die Reform konsequent umzusetzen? Weil sich reformiert Känguruh ohne h schreibt, kommt man offenbar gar nicht umhin, die deutsche Fassung von „Pu der Bär“ entsprechend anzupassen: Was soll da noch Klein-Ruh? Das versteht kein reformierter Leser mehr, also muß es geändert werden. Wenn schon Känguru, dann auch Klein-Ru. Oder?
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 12.11.2007 um 12.09 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2524


Der folgende Einfall von "Glasreiniger" hat eine Erwähnung in dieser Rubrik verdient:

"des Öfteren", "im Übrigen" ... "bis Dato"!
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 05.11.2007 um 14.16 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2496


Aufwand, aufwändig … Aufwändungen!

Der GfdS wurde eine entsprechende Frage vorgelegt, die Antwort hat das Zeug zu einer Thorheitsblüthe:

»Bei uns ist eine Diskussion entbrannt, wie das Wort Aufwendungen zu schreiben ist. Meine Kollegen meinen, nach der neuen Rechtschreibung müsse man das, wie aufwändig, mit ä schreiben, ich tendiere zur e-Schreibung.

Das Wort Aufwendungen wird auch nach der Rechtschreibreform nur mit e geschrieben, da es sich um eine Substantivierung des Verbs aufwenden handelt. Anders verhält es sich mit dem Adjektiv aufwendig/aufwändig, das sich sowohl von aufwenden als auch von Aufwand ableiten lässt und daher wahlweise mit e oder mit ä zu schreiben ist.«

http://www.gfds.de/index.php?id=121
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande

Dieser Beitrag wurde am 02.11.2007 um 23.02 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2479


Nicht zu vergessen das Sacko, das sich vor dem deplatzierten Packet gewiß nicht zu verstecken braucht.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 02.11.2007 um 19.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#2478


Warum nicht, wenn schon platzieren wegen Platz, auch tapetzieren wegen Tapete? Wenn schon, denn schon!
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 15.02.2007 um 12.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1463


Wie gut, daß es das 1996er Wörterverzeichnis gibt, in dem der Neuschrieb mit Sternchen markiert ist:
zulasten*, auch zu Lasten § 39 E3(3), § 55(4).
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Reinhard Markner
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 15.02.2007 um 00.25 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1461


Daß ihnen zulasten nicht auch eingefallen wäre, kann man den Reformern nicht anlasten!
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Bücherleser
*

Dieser Beitrag wurde am 14.02.2007 um 21.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1460


Die Unterscheidung von "zurzeit" und "zur Zeit" mag in der Schweiz schon seit langem funktionieren – unsere Zeitungen kommen da nicht mit. In einem Artikel über den Propheten las ich kürzlich die Schreibung "... zurzeit Mohammeds" und ein andermal hieß es "zurzeit Karls des Großen".

Es ist schon paradox. Einerseits haben die Reformer in dem Bemühen, den "Wenigschreibern" möglichst viele Fehlerquellen aus dem Weg zu räumen, zahlreiche schriftsprachliche Differenzierungen abgeschafft, andererseits wird eine neue Unterscheidung eingeführt, die vorher nicht existierte und die eigentlich auch keiner vermißt hatte. Mit der Neuschöpfung "zurzeit" könnte man leben, wenn diese tatsächlich nur dort angewendet würde, wo dies grammatisch korrekt ist.

Zu "mithilfe": Es ist im Prinzip das Gleiche wie bei "aufgrund", nur mit dem Unterschied, daß es kein Substantiv "der Aufgrund" gibt. Bei "Mithilfe" am Satzanfang wird der Leser hingegen regelmäßig auf den Holzweg geführt. Und warum schreiben wir dann eigentlich nicht "aufkosten" oder "zulasten" usw.?
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Roger Herter
Basel

Dieser Beitrag wurde am 11.02.2007 um 15.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1447


Die Unterscheidung von "zurzeit" und "zur Zeit" ist in der Schweiz seit sehr langem gang und gäbe, und zwar gewachsen, nicht von Sprachplanern erdacht. Es gibt nicht den Hauch einer Tendenz, "zurzéit" wie "dérzeit" zu betonen.

Diese rein schriftsprachliche Differenzierung war bisher lediglich üblich, nicht vorgeschrieben. So etwas aber zu verordnen, wirkt geradezu gallmännisch und ist, wie die ganze "Reform", pure Pataphysik (= Wissenschaft von den imaginären Lösungen für Probleme, die es nicht gibt).
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Urs Bärlein
*

Dieser Beitrag wurde am 11.02.2007 um 13.07 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1446


Der Witz beim rein adverbial gebrauchten "zur Zeit" ist ja, daß es einen Trittwechsel im Melos erlaubt, wo das anders betonte "derzeit" stört. Wenn man es nur noch "zurzeit" schreiben darf und entsprechend betont, wird es überflüssig.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 11.02.2007 um 11.06 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1445


Auch ich hatte nur darauf hinweisen wollen, daß Entwicklungen durchaus drin sind, und füge jetzt hinzu, daß ich sinnlose Vorschriften in Sachen Rechtschreibung ebenfalls nicht schätze. Bei "zurzeit" kann ich mir jedoch vorstellen, daß jemand aufgrund des durchaus begründeten eigenen Verständnisses einen Unterschied zwischen dem rein adverbialen Gebrauch macht (sie ist zurzeit in der Schweiz) und dem "präpositionalen" (zur Zeit des Kaisers Augustus). Solche Entwicklungen (aufgrund der Aussprache im Satz und deshalb dann verschiedener Wortart) zu beobachten und zu beschreiben, ist Aufgabe der Rechtschreibbücher. Rückfälle in überholtes Verständnis vorzuschreiben, wo die Entwicklung eindeutig einen anderen Weg gegangen ist, das ist eben Vorschreiberei und nicht Erklärung. Und die naiven Leser auszunutzen, weil sie zusammen mit Leuten mit großem Schulverwaltungsgeist ein "man schreibt das Wort so" eben als Vorschrift und nicht als Beschreibung verstehen, das ist unethisch.
(Wo sind die Belege, die verlangen, daß eine Schreibung wie "zumteil" für die Orthographie überhaupt in Betracht gezogen werden müßte? Wenn ich dagegen von meinem wirklich großartigen Mathematiklehrer [Glatze Almstedt] bei der Abituransprache höre: "Trotzdem wir alle für vieles Wichtige nur wenig Zeit haben, ...", dann erkenne ich eben an, daß "trotzdem" [ursprünglich ja mal ein Adverbial aus sogar zwei Wörtern!; in meinem eigenen Sprachgebrauch nur Adverb, also ohne jegliche Berechtigung auf Schreibung in zwei Wörtern] bei diesem Mann — und eben nicht nur bei ihm, weil ich es auch sonst sehr oft höre — auch schon unterordnende Konjunkion geworden ist. [Und irgendeine Ost-Schulgrammatik aus den fünfziger Jahren, erinnere ich mich, hatte das auch schon "anerkannt".])
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 10.02.2007 um 16.39 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1444


Da habe ich wohl ungewollt Verwirrung ausgelöst … Es ging mir bei mithilfe/mitwissen – wie auch schon in anderen meiner Beiträge zu diesem Thema („Warum nicht ...“, Untertitel „Wenn schon, denn schon“) – um die Inkonsistenz der Reformschreibung: Warum nur das eine und nicht auch das andere? Dies aber nicht einfach so ins Blaue, sondern vor folgendem Hintergrund: Wenn man schon anfängt, künstlich bestimmte Schreibungen einzuführen, kann man gewissermaßen (und, wie ich finde, sollte man sogar) extrapolieren, wohin das führt – um sich dann zu fragen, ob die Neuerungen wirklich sinnvoll sind. Mein Fazit: mithilfe, zurzeit, ein Mal, heute Früh (usw.) sind nicht sinnvoll, nichts anderes wollte ich mit meinen konstruierten Beispielen zeigen.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen

Dieser Beitrag wurde am 10.02.2007 um 13.22 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1443


Wenn schon „mithilfe“, dann auch „zumteil“.
Letzteres ist sogar sicherer lesbar, wenn es am Anfang steht.
„Mithilfe“ klärt sich oft erst am Ende des Satzes auf.
Mit einem Wort: Ich schätze „mithilfe“ nicht.
Irgendwo sollte eine Grenze gezogen werden,
meinermeinungnach.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 10.02.2007 um 01.10 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1440


>>Wenn schon mithilfe, dann auch mitwissen<<
Eben nicht so ganz! Die Zusammenziehung von Ausdrücken aus mehreren Wörtern zu einem Wort geht eben graduell vor sich und nicht bei allen Ausdrücken gleichen Aufbaus gleich schnell. Das Adverb "infolgedessen" bestand auch mal aus drei einzelnen Wörtern; und ich persönlich mag "in Kraft treten" nicht, denn wenn ich die erste Silbe von "treten" separat und mit gleicher Betonung wie "Kraft" spreche, dann kommt was raus, was nicht gemeint ist. Auch hat bei mir (und eben nicht nur bei mir!) "Kraft" eine derartige Bedeutungsverengung erfahren, daß die Bedeutung von "inkraft•treten" für mich am besten wiedergegeben wird, wenn es mit dem Betonungsmuster von "zurückkommen" spreche, also "inkraft" als trennbares Präfix auffasse und dabei nicht im geringsten an "Kraft" denke. (So, wie ich auch bei "nicht im geringsten" an nichts wirklich Geringes oder Kleines denke.) Manche meiner Freunde schreiben, sie seien gerade "zuhause", und ich meine, das geht auch. Mir hat ein guter Deutschlehrer diese Schreibung mal ausgeredet; aber das heißt nicht, daß ich bei "zu Hause" groß an ein Haus denke, und bei "er ist zur Schule" annehme, daß diese nicht in einem Haus sei. Man ist halt "zu Hause", wenn man da ist, wo man haust. (So sind manche sogar nur in ihrem Büro zu Hause.) Das Adverial "zu Hause" funktioniert also genauso wie das Adverb "inmitten" ["Prophete rechts, Prophete links, Das Weltkind in der Mitten"]. Und "inmitten" ist heute ganz zur Präposition geworden; da schlagen doch auch die Reformer nicht Auseinanderschreibung vor, oder? Bei "zugunsten" denke ich auch nicht groß, daß da jemandem was großzügig gegönnt war. Wenn's Margarine anstelle von Butter gibt, dann ist mit /stelle/ hier eben kein Platz auf dem Eßtisch gemeint. Bei "mithilfe" würde ich einfach das Instrumentale erkennen, bei "mit (der) Hilfe seines Bruders" den doch recht persönlichen Beitrag seines Bruders. Bei *mitwissen, meine ich jedoch, wären noch zu viele Fragen offen, als daß hier die Polizei nicht fragen könnte, "mit wessen Wissen" noch, also zusätzlich, etwas geschehen sei. Jan-Martin Wagner hat aber recht: Das rein Instrumentale bei "mithilfe" wäre auch schon durch die Präposition "mit" abgedeckt. Womit wir aber bei einer Stilfrage angekommen wären und die Rechtschreibfrage etwas hinter uns gelassen hätten.
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Klaus Achenbach
Berlin

Dieser Beitrag wurde am 09.02.2007 um 21.33 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1438


Hier kann ich Herrn Wagner nicht ganz folgen. Die Doppelung "mithilfe und Billigung" ist einfach falsch, genauso wie "infolge und Anbetracht". Es muß eben richtig heißen: "mithilfe und mit Billigung" und "infolge und in Anbetracht". Ähnliche Probleme treten bei derartigen Doppelungen doch sehr häufig auf. Außerdem hindern ja selbst die Reformer niemanden daran, "mit Hilfe und Billigung" zu schreiben .
Auch die Analogie mithilfe/mitwissen überzeugt mich nicht recht.
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 09.02.2007 um 17.50 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1435


Wenn schon mithilfe, dann auch mitwissen: „Die Überwachung geschah mithilfe/mitwissen des Rechenzentrums.“

Was für ein Unfug die Zusammenziehung mithilfe ist, erkennt man spätestens, wenn eine Doppelung eintritt: „Die Überwachung geschah mithilfe[/mitwissen] und Billigung des Rechenzentrums.“
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA

Dieser Beitrag wurde am 29.11.2006 um 01.54 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1141


Zu "Anleihen bei der 'Universalgrammatik'" (hier #806) und "Ratsmitglied Schrodt [...] ist ja der Meinung, daß 'universalgrammatisch' nach Präpositionen stets ein Substantiv stehen müsse, also "von Hier nach Dort" usw." (siehe hier):
Das ist ja der Blödsinn bei dieser ganzen Sache, daß hier Leute herumpfuschen, die von richtiger Sprachbeobachtung keine Ahnung haben. Die haben da mal was in der Duden-Grammatik gelesen und meinen, daß sie deshalb schon Fachleute sind. Nach Präpositionen müsse "stets ein Substantiv stehen". Nun, Pronomen tun's als nächstes auch. Und selbst wenn das schon mit gemeint war (denn eigentlich waren sie ja hinter den Kasus her, die diese Präpositionen regieren, nicht wahr, ja, und die ja ihres Erachtens Präpositionen erst so richtig kennzeichneten), wie ist es denn mit dem durchaus fachsprachlichen "das ist der Beton für unters Fenster"? (So jedenfalls der Polier mit Deutsch als Muttersprache auf der Baustelle, wo ich mir Geld zum Studium verdiente!) Adverbiale Ausdrücke können nämlich natürlich auch Objekte von Präpositionen sein!
Und wem mein Polier deutsch nicht gut genug spricht, der darf dann auch nicht "bis zum Eintreffen des Zuges" warten oder lässig so "von oben" den Ausdruck "bis auf die paar Ausnahmen" benutzen. Und "ohne daß er auch nur einen Finger gerührt hätte" zeigt, daß sogar Nebensätze Objekte einer Präposition sein können. Schade, daß gute Sprachbeobachtung diesen Leuten nicht richtig Spaß macht. (Denn da sähe man auf einmal, daß "bis" gar nicht den Akkusativ "regiert" [wenn es auch oft mit Ausdrücken im Akkusativ zusammensteht!]: "Er fährt bis München, der Stadt vieler bekannter Brauereien" [nicht *die Stadt vieler Brauereien], "Warten wir bis Weihnachten, dem nächsten größeren Fest" [nicht *das nächste größere Fest"]. Hierzu haben Holschuh, Indiana University, und ich mal einen kleinen Artikel geschrieben. Der *Duden 4, Die Grammatik*, 1984, §634, redet zu "bis" mit den Dativformen eigentlich nur etwas herum ["..., weil das einfache *bis* wie *bis nach/zu* aufgefaßt wird"], ohne wirklich hier was Handfestes auszusagen.)
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 28.11.2006 um 23.14 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1140


Und wie ist es, universalgrammatisch gesehen, mit zum Einen – zum Anderen?
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 22.10.2006 um 17.21 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#1018


Wenn schon zurzeit, dann auch immoment – bei fehlendem Genitivattribut: „Dazu läßt sich zurzeit/immoment nichts sagen“ vs. „Davon konnte zur Zeit/im Moment des Geschehens keine Rede sein.“
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Wolfram Metz
Den Haag, Niederlande

Dieser Beitrag wurde am 24.07.2006 um 14.08 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#806


Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Man braucht bloß die Argumentation der Reformer fortzuspinnen, dann kommt man auch ohne Anleihen bei der »Universalgrammatik« aus. Schließlich gibt es das Substantiv die Späte. Analog zu die Frühe = die Früh ließe sich die Schreibung von Früh bis Spät auch so rechtfertigen. Und dann vielleicht auch gleich: Wir treffen uns heute Spät (= in der Spät = in der Späte). Wie bei Es tut mir sehr Leid wäre dann auch denkbar: Wir treffen uns heute ziemlich Spät. Voilà!
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 22.07.2006 um 18.39 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#804


Wenn schon heute Früh, dann auch von Früh bis Spät – schließlich soll „universalgrammatisch“ nach Präpositionen stets ein Substantiv stehen (vgl. hier).
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 22.07.2006 um 09.12 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#803


Vorschläge erbeten:
einmal – ein Mal; ein andermal – ...?
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 02.06.2006 um 03.57 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#708


Eine allseits bekannte (aber nicht mehr standardgemäße*) Einheit der Wärmemenge ist die Kalorie – trotzdem wurden und werden Wärmemengen nicht in Kaloriemetern gemessen.

* 1 Kalorie sind etwa 4,186 Joule (was eine Kalorie genau ist, schwankt etwas – siehe hier).
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Jan-Martin Wagner
Jena

Dieser Beitrag wurde am 25.01.2006 um 22.17 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=67#494


Auf was für dumme Gedanken man nicht alles kommen kann: Wenn man die Ableitungsrichtung des Beispiels „aufwändig wegen Aufwand“ aufgreift, kommt man auch zu kontraktieren (statt kontrahieren) – wegen Kontraktion.
(Im Internet findet man es gelegentlich in dieser Verwendung, wahrscheinlich hat das aber nichts mit der Rechtschreibreform zu tun.)
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