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»Rechtschreibung und -reform«
Beiträge zum Thema
»Apostroph«
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 20.03.2016 um 08.33 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=54#11337
Verwirrung wegen des Apostrophs: "Griechenland bringt Flüchtlinge von Inseln aufss Festland" (DTS-Meldung, 19.03.2016; Deutsche Textservice Nachrichtenagentur versucht, wie ich seit langem schon sehe, besonders reformhörig zu sein.)
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Manfred Riemer
Mannheim
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Dieser Beitrag wurde am 15.08.2013 um 17.46 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=54#10386
Laut "Reform" darf der Apostroph zwar benutzt werden, um die Grundform des Namen zu verdeutlichen, jedoch muß dann das Adjektiv zwingend groß geschrieben werden (§ 62). Daher ist steinbrück'scher auch nach der "Reform" falsch, es dürfte nur steinbrückscher, Steinbrück'scher oder ggf. Steinbrückscher heißen.
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Horst Ludwig
St. Peter, MN, USA
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Dieser Beitrag wurde am 15.08.2013 um 16.33 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=54#10384
"Der Staatsdirigismus steinbrück`scher Prägung wird keine Probleme lösen, höchstens neue schaffen" (derNewsticker.de). Der völlig unnötige Reform-Apostroph kennzeichnet hier was, was allgemein ganz sicher seit langem, langem schon nicht mehr hörbar war und hier ganz sicher nie. Der entspricht keiner Vereinfachung, sondern kennzeichnet nur geist- und kenntnislosen Regulierungseifer und daß man ihm geist- und kenntnislos, aber gern folgt, weil das einfach ist.
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Peter Küsel
Norderstedt
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Dieser Beitrag wurde am 16.02.2012 um 23.27 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=54#8721
Südsudan: Der Kampf um’s Öl
Zeit online, 16. 02. 12
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Michael Mann
Dormitz
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Dieser Beitrag wurde am 28.11.2005 um 15.55 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=54#413
Zu borella: Bereits etwa 1880 wurde das Bier der Firma Beck "Beck's" genannt (Quelle: Internet). Entsprach das damals den deutschen Schreibregeln oder war die Ursache bereits eine Orientierung an anglosächsischen Märkten?
Um 1880 wurde der Apostrophgebrauch, zumindest unter Sprachwissenschaftlern, wieder mehr abgelehnt. Vorher (ab ca. 1800) hatten u.a. Adelung und, wie von Arndt Brünner geschrieben, Heyse sich noch für den Genitiv-Apostroph ausgesprochen, er war also durch die Grammatiken sanktioniert.
Wie weit der Genitiv-Apostroph im Deutschen schon damals aus dem Englischen übernommen war, ist meines Wissens umstritten; Adelung schreibt, er empfehle den Apostroph "nach englischem Vorbild".
siehe http://mmmann.de/Sprache/Apostroph/Apostroph.pdf
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Dieser Beitrag wurde am 14.11.2005 um 00.15 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=54#364
Beitrag verfaßt von Arndt Brünner am 13.11.2005 um 18:10 Uhr
»Der durch die Bevorzugung der ss-Schreibweise schon bekannte Heyse schreibt in seiner Deutschen Grammatik (4. Auflage, Hannover 1827, S. 757):
Der Apostroph, Oberstrich oder das Auslassungszeichen (') wird gesetzt:
... 2.) Nöthig ist der Apostroph besonders in solchen Zusammenziehungen, welche leicht ohne denselben unrichtig ausgesprochen werden könnten.
Z.B. Ihr las't, reis't, er speis't (nicht last, reist, speist).
3.) Auch bei Eigennamen im Genitiv, und in den von Eigennamen hergeleiteten Adjectiven, um den wahren Namen im Nominativ desto sicherer zu unterscheiden.
Z.B. Cicero's Werke, Göthe's Schriften, die Hahn'sche Hofbuchhandlung.
In diesem Zusammenhang vielleicht interessant:
Heyse schreibt auch im Kapitel über den Gebrauch der s-Laute mit Apostroph (S. 213):
...Aber sst gar in st zusammen zu ziehen, und z. B. anstatt er hass't, fass't, iss't, küss't oder hass't, fasst, isst, küsst, – hast, fast, ist, küst zu schreiben, dies ist durchaus falsch...
Schon hier, aber vor allem gleich darauf befürchtet er nicht die mißverstandene Aussprache "scht", die durch ss anstelle von ß leicht im Silbengelenk entsteht:
Auch die Vorsilbe miss und die Vorsilbe niss wird besser mit ss, als mit ß, oder s geschrieben, also: Missfallen, Missmuth, Misstrauen, misstrauisch...
Übrigens wurde ss (bzw. ſſ) am Silbenende in dieser Ausgabe stets als Ligatur mit sehr viel Leerraum zwischen den Silben gesetzt.
Weiter oben ein Argument für das Arsenal der sonst so argumentationsmüden Reformbefürworter:
Der Grund, womit man die Verwandlung des ſſ in ein ß entschuldigt, daſſ sich nämlich das ſſ am Ende einer Silbe nicht gut ausnehme, bleibt immer lächerlich, und verräth eine große Inconsequenz, da man ja doch nicht die völlig ähnliche Form des ff am Ende einer Silbe unschicklich findet, z. B. in Griff, Schiff, schlaff.«
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Dieser Beitrag wurde am 13.11.2005 um 17.50 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=54#363
Beitrag geschrieben von borella am 13.11.2005 um 17:26 Uhr:
Bereits etwa 1880 wurde das Bier der Firma Beck "Beck's" genannt (Quelle: Internet). Entsprach das damals den deutschen Schreibregeln oder war die Ursache bereits eine Orientierung an anglosächsischen Märkten?
Beitrag geschrieben von R. M. am 10.11.2005 um 15:49 Uhr:
Ob verfehlt, unwichtig oder nicht: Der Hinweis auf solche Formen ist gleichwohl nötig, denn es zeigt sich, daß die Hervorhebung oder Abgrenzung des Eigennamens nicht das einzige Motiv für die Einschaltung des Apostrophs sein kann. Schließlich begegnet einem ja auch nicht Köln'isch Wasser.
Beitrag geschrieben von Glasreiniger am 10.11.2005 um 15:48 Uhr:
Meine Einschätzung zu "ciceronianisch" muß ich widerrufen. Gefallen tut mir das Wort trotzdem nicht.
Beitrag geschrieben von Glasreiniger am 10.11.2005 um 14:55 Uhr:
Die spinnen, die 'öme'.
Das Wort ciceronianisch halte ich für völlig verfehlt, vermutlich falsch aus dem Englischen übersetzt. Die von mir erwähnten mathematischen Fachbegriffe werden übrigens im Mutterland des Genitiv-Apostroph ohne einen solchen geschrieben: hermitian, noetherian, riemannian.
Beitrag geschrieben von Kai Lindner am 10.11.2005 um 14:46 Uhr:
Zwei gleichbedeutende Varianten?! Homer'isches Gelächter klingt mehr nach Schluckauf, als nach grollendem Lachen...
Beitrag geschrieben von Kai Lindner am 10.11.2005 um 14:41 Uhr:
Für alle, die es interessiert (Duden 20. Auflage): ci|ce|ro|nia|nisch (R 180), ci|ce|ro|nisch (nach der Art des Cicero; mustergültig, stilistisch vollkommen); ciceronianische Beredsamkeit, aber (R 134): Ciceronianische bzw. Ciceronische Schriften
Das ist auch so ein Begriff, der mir noch nie untergekommen ist. Und mit kaum 500 (ciceronianisch/e) bzw.200 (ciceronisch/e) Googletreffern, sind dieses Worte wohl auch nicht so wichtig.
Beitrag geschrieben von Michael Mann am 10.11.2005 um 14:37 Uhr:
Zwar fällt bei ciceronianisch kein i weg - doch ist das nach dem Wortlaut der neuen Regeln auch nicht nötig:
Kleingeschrieben werden adjektivische Ableitungen von Eigennamen auf -(i)sch, außer wenn die Grundform eines Personennamens durch einen Apostroph verdeutlicht wird, ferner alle adjektivischen Ableitungen mit anderen Suffixen.
In den offiziellen Beispielen kommt ein solcher Fall zwar nicht vor, aber dieser Regel zufolge könnte man "zur Verdeutlichung der Grundform des Personennamens" auch ein Homer'isches Epos schreiben.
Es geht mir dabei primär darum, daß -ianisch oder besonders -nisch "nach meinem Gefühl" näher bei -(i)sch stehen als andere Suffixe (etwa -esk: *Kafka'esk) und daß mir deshalb besonders auffällt, daß man für Ohm'sch/ohmsch oder Homer'isch/homerisch nun zwei (gleichbedeutende) Varianten zur Auswahl hat, während für ciceronisch nur eine Variante zugelassen ist (man könnte ja meinen, es wäre von einem "Ciceron" die Rede).
Beitrag geschrieben von R. M. am 10.11.2005 um 13:19 Uhr:
Zum Glück! Bei Cicero'nische Schriften fällt ja nichts weg, im Gegenteil.
Beitrag geschrieben von Michael Mann am 10.11.2005 um 10:20 Uhr (hier):
Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mir dem Apostroph und bin von einer absoluten Gegnerschaft zu einer relativen Toleranz gegenüber diesem Zeichen gelangt. Die hier wieder aufgeflammte Diskussion will ich zum Anlaß nehmen, einen Aufsatz, den ich zum Apostroph vorbereite, zur Diskussion zu stellen.
http://mmmann.de/Sprache/Apostroph/Apostroph.pdf
Der letzte Schliff fehlt noch, aber trotz weniger leerer Stellen freue ich mich über Kommentare an dieser Stelle oder an die oben angegebene E-Mail-Adresse.
Außerdem möchte ich auf eine frühere kleine Untersuchung hinweisen, die methodisch zwar absolut verbesserungswürdig ist, dennoch aber vielleicht eine Tendenz des Apostrophgebrauchs auf privaten deutschsprachigen Internetauftritten erkennen läßt:
http://mmmann.de/Sprache/Apostroph/Apostroph-s_private_Internet.doc
Zum Ohm'schen Gesetz noch einen Punkt, der auch im Aufsatz angesprochen wird.
Vor der Reform: Ciceronianische Schriften, ciceronianische Beredsamkeit.
Nach der Reform: ciceronianische Schriften und ciceronianische Beredsamkeit, aber keine Cicero'nianische Beredsamkeit, keine Cicero'nischen Schriften, da diese Allomorphe nicht von der Regel umfaßt werden. Die Ungleichbehandlung dieser Ableitungen in Bezug auf GKS und Apostroph scheint mir fraglich.
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