Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 06.04.2006 um 17.46 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#602
Aus dem Verfassungsschutzbericht Mecklenburg-Vorpommern 1999
Sonstige rechtsextremistische Organisationen Sonstige rechtsextremistische Organisationen sind in Mecklenburg-Vorpommern eine Randerscheinung. Es handelt sich dabei überwiegend um kleine Personenzusammenschlüsse, die - zumindest hierzulande - von Einzelpersonen repräsentiert werden. Öffentlichkeitswirksame Aktivitäten sind selten festzustellen. Im Berichtszeitraum fanden zwei erwähnenswerte Aktionen bzw. Veranstaltungen statt:
- Am 09.01.1999 betrieb der - nach Einschätzung der Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern - antiparlamentarische und rassistische, insbesondere antisemitische Verein "Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff)" (BfG) in Rostock einen Infostand zugunsten eines "Volksbegehrens gegen die Rechtschreibreform". Mit der Unterstützung solcher tagesaktueller Themen, die - für sich genommen - keine Bezüge zum Rechtsextremismus aufweisen, versucht der BfG Kontakte in der Bevölkerung aufzubauen und neue Anhänger zu gewinnen.
Man beachte die Einstufung als „erwähnenswerte Aktion“.
Das Muster der Denunziation ähnelt dem vom Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen 1997. Hier ist es besonders perfide, denn nach meinen Erkundigungen war dieser Infostand niemals Stand des genannten BfG. Es sammelten dort ganz unterschiedliche Leute Unterschriften, die nur zur Sache „Rechtschreibreform“ Stellung nahmen und nicht „neue Anhänger zu gewinnen“ trachteten. Ein (inzwischen verstorbener) Teilnehmer schien allerdings durch Gerede und falsche Plazierung Sabotage zu betreiben. Er wird von den übrigen im nachhinein als V-Mann im genannten BfG eingeschätzt.
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David Weiers
Königswinter
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Dieser Beitrag wurde am 07.11.2005 um 17.57 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#352
Seltsame Dinge geschehen in Nordrhein-Westfalen...
Ich erhielt per Email den Hinweis eines Forumlesers, daß ich den Bericht doch über Universitätsbibliotheken beziehen könne. Daran hatte ich zuvor gar nicht gedacht. Und heute habe ich das auch versucht. Und: problemlos ist jeder Bericht zu erhalten, ausleihbar im Freihandmagazin. Kann kopiert werden bis zum Umfallen, und die Kopien dürfen anscheinend sogar an alle Welt verschickt werden (es steht zumindest nirgendwo etwas Gegenteiliges).
Wer hätte das gedacht...
Jetzt werde ich Herrn Klokes Rat befolgen und das dem Innenministerium mal auf die Nase binden. Mal gucken, vielleicht taucht dann die ULB Bonn im nächsten Verfassungschutzbericht als "Risikoinstitution" auf.
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Wilhelm Bernhard Kloke
Dortmund
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Dieser Beitrag wurde am 26.10.2005 um 22.24 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#331
Lieber David Weiers,
Sigmar Salzburg hat Ihre Frage zwar in der Sache beantwortet, aber ich glaube, es gibt gute Gründe, sich nicht mit den fadenscheinigen "datenschutzrechtlichen Gründen" abspeisen zu lassen. Die Herausgabe öffentlicher Information - und eine solche ist der Verfassungsschutzbericht - könnte nur dann mit dem Datenschutz kollidieren, wenn der Inhalt des Berichts als solcher schon rechtswidrig wäre.
Ich empfehle Ihnen, sich an die zuständigen Land- und Bundestagsabgeordneten zu wenden, oder auch an den Datenschutzbeauftragten, damit der die Sachlage klarstellen kann.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 25.10.2005 um 06.45 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#326
Ich meine mich zu erinnern, daß in dem NRW-Bericht mehr als das, was ich herauskopiert und hier zitiert hatte, nicht drinstand, was die „Rechtschreibreform“ betraf.
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David Weiers
Königswinter
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Dieser Beitrag wurde am 24.10.2005 um 21.33 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#325
Das IM Nordrhein-Westfalen teilt mir mit, daß es aus datenschutzrechtlichen Gründen leider nicht mehr möglich sei, mir den Bericht zukommen zu lassen. Warum auch immer. (Man verbleibt überdies mit "freundlichen Grüssen". Das sei nur am Rande erwähnt. ;) )
Jetzt rufe ich nochmals um Hilfe: Ich benötige zumindest den relevanten Abschnitt. Am besten als PDF oder meinetwegen auch als Word-Datei. Und eine ausführliche Quellenangabe.
Mein Dank wird den Helfenden ewig nachschleichen!
(Ganz im Ernst: ich wäre wirklich sehr dankbar!)
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David Weiers
Königswinter
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Dieser Beitrag wurde am 21.10.2005 um 19.47 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#322
Vielen Dank für die schnelle Hilfe!
Ich denke, ich frage mal direkt beim Innenministerium nach. Der Bericht von 1997 müßte ja von dort aus zu beziehen sein.
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Sigmar Salzburg
Dänischenhagen
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Dieser Beitrag wurde am 21.10.2005 um 15.57 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#321
Aus dem abrufbaren Bericht (seinerzeit: www.verfassungsschutz.nrw.de/jahr97/jb97_i.htm ):
Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen Verfassungsschutzbericht
des Landes
Nordrhein-Westfalen
über das Jahr 1997 ........
1.1.2 Exkurs: Rechtsextremistische Kampagnenthemen
Im Jahr 1997 konnten Rechtsextremisten aller Schattierungen besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, indem sie die öffentliche Auseinandersetzung mit bestimmten Themen kampagnenartig forcierten und gelegentlich mit Schwerpunkten, die ihrer eigenen, rechtsextremistisch motivierten Zielsetzung dienen sollten, dominieren konnten.
Themen waren u.a.:
Schutz der Wehrmacht vor angeblicher „Verunglimpfung“ durch die Ausstellung „Vernichtungskrieg - Die Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944“ Schutz der Bundeswehr vor angeblicher „Verunglimpfung“ nach rechtsextremistischen Vorfällen die Europäische Union und die Einführung des Euro, Schüren von Ängsten vor dem Islam und den Moslems, die Rechtschreibreform
.....
Kampagne gegen die Rechtschreibreform
Die Kampagne gegen die Rechtschreibreform fügt sich im Kontext rechtsextremistischer Agitation in die Islamismus- und Eurokampagne insofern ein, als auch hier ein Angriff auf die kulturelle Eigenheit des deutschen Volkes gesehen wird. In diesem Sinne argumentieren etwa besonders massiv die „Deutsche National-Zeitung“ sowie die Publikation „Recht und Wahrheit“ der „Deutschen Freiheitsbewegung“. Der „Junge Freiheit“-Kolumnist Mechtersheimer gibt dem Thema zusätzlich eine diffamierende Tendenz, indem er dazu bemerkt (JF Nr. 47/97) „(es) soll mit einer hirnrissigen Rechtschreibreform der deutschen Sprache der Garaus gemacht werden. ... Das paßt alles zu einem Land, in dem sich viele Millionen mit und ohne deutschem (sic) Paß mit einem Multi-Kulti- Radebrech herumschlagen. Sie reden, wie ihnen der Schnabel verwachsen ist“.
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rr bth
Bayreuth
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Dieser Beitrag wurde am 21.10.2005 um 15.56 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#320
Servus,
ich hab auch mal gesucht und im Google-Cache das hier gefunden:
Komischerweise laufen alle anderen Hinweise auf diese Stelle, die ich gefunden habe, ins Leere.
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Karsten Bolz
Hofheim
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Dieser Beitrag wurde am 21.10.2005 um 15.08 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#319
Wenn ich mich richtig erinnere, steht auch ein entsprechender Hinweis in Herrn Icklers Buch "Regelungsgewalt", welches ich allerdings gerade nicht zur Hand habe. (Ganz sicher bin ich mir aber nicht.)
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Calva
Bochum
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Dieser Beitrag wurde am 21.10.2005 um 14.46 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#318
Vielleicht meinen Sie das hier (Seite nach dem Begriff "Verfassungsschutz" durchsuchen) : http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=3201
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David Weiers
Königswinter
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Dieser Beitrag wurde am 21.10.2005 um 11.29 Uhr eingetragen.
Adresse: http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=51#317
Ich suche dringend einen Beleg dafür, daß Reformgegner (Initiativen gegen die RSR) in einem Verfassungsschutzbericht erwähnt werden, dort quasi in eine Ecke mit rechtsgerichteten Gruppen gestellt werden. Ich hatte solch einen Bericht bereits schon im Netz gefunden, weiß aber nicht mehr, wo. Ich bitte also dringend, mir den Link bzw. auch das Dokument (das wäre natürlich ganz toll) zukommen zu lassen, falls der eine oder die andere nun aufschreit und direkt weiß, wo dieser Beleg zu finden ist oder ihn sogar in Dokumentform hat. Meine Emailadresse dürfte einsehbar sein, ansonsten hier noch einmal: DavidWeiers@web.de
Vielen Dank!
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